Kunst im öffentlichen Raum

Kunst im öffentlichen Raum gibt es schon immer, sie ist mal statisch, öffentlich anerkannt und gefördert, von den Künstlern und einem Großteil des Publikums geliebt, bisweilen auch flüchtig, als Happening veranstaltet, provokativ und umstritten bis abgelehnt. Beides - das statische oder flüchtige Element und die Zustimmung oder Ablehnung - haben per se nichts miteinander zu tun. Wenn jedoch dauerhafte Kunst dauerhaft abgelehnt wird, gibt es ein Problem.
 

Entstehung der Kunst im öffentlichen Raum

Historisch ist die Kunst im öffentlichen Raum so alt, wie es den öffentlichen Raum gibt. Sämtliche Denkmäler, die schon in der Antike und vorher auf öffentlichen Plätzen errichtet wurden, gehören dazu, aber auch das griechische Amphitheater, zu dem ein jeder kommen und gehen konnte, wie er wollte. Etwas Ähnliches gab es im barocken Musiktheater, Georg Friedrich Händel komponierte seine Opern für ein Publikum, das den Saal kurz betrat, einer Arie lauschte und sich oft nach zehn Minuten wieder entfernte. Der Raum war zumindest halböffentlich. Für die Künstler bedeutet das, den Versuch zu unternehmen, das Publikum binnen Sekunden zu fesseln. Jeder Straßenmusiker weiß, was gemeint ist. Oft entstanden aus dieser Haltung großartige Leistungen, aber nicht immer. Kunst benötigt zum Teil große, andauernde Hinwendung und auch Intimität, die der öffentliche Raum nicht bieten kann. Es ist zu beachten, dass die Künstler die Herausforderung zwar gern, aber nicht immer freiwillig annehmen. Theater- und Musikkunst oder moderne Happenings im öffentlichen Raum entstehen oft, weil die Künstler auf diese Weise ihr Geld verdienen. Letztendlich hat nicht selten der Auftraggeber bei der Gestaltung ein "Wörtchen" mitzureden. Dieser Hintergrund soll nicht vergessen werden.
 

Reiterstandbilder, Videoprojektionen und Graffiti

Bei der statischen Kunst im öffentlichen Raum, zu der eigentlich auch jede bedeutende Architektur gehört, muss finanziert werden. Ob antike Statuen oder bronzene Reiterstandbilder der Fürsten und Könige, sie kosten Geld, jemand muss sie in Auftrag geben, und sie müssen erhalten und gepflegt werden. Wer diese Aufträge erteilt, kann fast nie der Versuchung widerstehen, den Künstler zu Beinflussen, und zu lenken. Damit wird die Kunst im öffentlichen Raum allzu oft politisch, sie kann damit gegensätzliche Regungen auslösen. In demokratischen Kulturen hat man verstanden, dass politische Lager stets vergänglicher sind als die ihnen gewidmeten Kunstwerke, entsprechend vorsichtig geht man mit einer künstlerischen Message um. Man gesteht den Künstlern wesentlich mehr Freiraum zu, den diese begeistert aufgreifen.

Und so sind die Künstler in ihrer Botschaft oft sehr frei. Sie nutzen die Freiheit zumindest in flüchtigen Aktionen, vom Straßengesang bis zur Videoprojektion auf Hauswände, zu großartigen Veranstaltungen mit spaßigem, nachdenklichen oder absurdem Charakter. Diese Aktionen benötigen den öffentlichen Raum, ohne Publikum ist jede Kunst wirkungslos. Und der öffentliche Raum lässt sich temporäre Aktionen, die ihre Spuren allein im Gedächtnis hinterlassen, auch gern gefallen.
 
Etwas gänzlich anderes passiert, wenn sich Künstler des öffentlichen Raumes bemächtigen und diesen nachhaltig prägen, nämlich mit Graffiti. Kaum eine Kunstform war wohl je so umstritten, kaum etwas in der Kunst hat je so viel Ambivalenz erzeugt. Denn die Haltung ist durchaus gegensätzlich: Von purer Ablehnung bis zum Schutz der Graffiti (auch durch Behörden) reicht die Palette der Reaktionen, juristische, polizeiliche und bautechnische Maßnahmen inbegriffen.
 
Der Kanton Zürich hat Graffiti von Harald Naegeli schützen lassen (nur ein Beispiel von vielen Städten), die Stadt Sydney lässt Graffiti aus dem öffentlichen Raum konsequent entfernen, auch wenn der Hausbesitzer sie selbst in Auftrag gegeben hat. Und die Graffiti-Diskussion tobt weltweit, viel stärker, als sich das Laien vorstellen können. Eine Vielzahl von Firmen lebt vom Entfernen illegaler Graffiti, dem vorbeugenden Graffiti-Schutz (neuerdings mit Nanobeschichtung) - und dem Aufbringen eigener, "künstlerisch wertvoller" Graffiti, die von Hausbesitzern für Außen- und Innenwände beauftragt werden. Können Sie das unterscheiden? Welche Graffiti beauftragt und gewollt, was hingegen "Schmiererei" ist?
 

Wann ist Kunst eigentlich Kunst im öffentlichen Raum?

Nicht jedes von einer Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Springbrunnen-Männchen ist wirklich künstlerisch wertvoll, aber es hat einen Konsens über seine Aufstellung gegeben. Inwieweit Kunst kontrolliert werden muss, hängt von ihr selbst ab. Künstlerisch Wertvolles wird in der Regel aus sich selbst heraus akzeptiert, und welche Bühne könnte dafür besser geeignet sein als der öffentliche Raum? Dieser Ur-Schmelztiegel der Demokratie? Denn hier trifft die Kunst wirklich auf Jedermann: Der klassische Straßengeiger kann ausprobieren, ob seine Bach-Partiten auch dem Laufpublikum gefallen (tun sie), der Theaterkünstler kann mit Pantomime die Laufenden zum Stehenbleiben bewegen, der Bildhauer wird sehen, welchen Rang sein Werk im Stadtbild erhält. Es lebe daher der öffentliche Raum und die Kunst in ihm.

Welche Kunst gibt es im öffentlichen Raum?


In der Regel kann man Kunst im öffentlichen Raum unterteilen in:
  • Perfomance Kunst, meist Aktionen von einzelnen Künstlern im Bereich Gesang, Musik, Pantomime, Guerilla-Aktionen die von Personen selbst ausgeführt werden
  • Mobile Kunst, als Wanderaustellung oder vorrübergehend aufgebaute Skulpturen z.B. für Veranstaltungen, die auch Aspekte der Neuen Medien beinhalten können 
  • Dauerhafte Kunst, z.B. im Rahmen der Stadtmöblierung, Parks, Straßen in Form von Skulpturen
  • Kunst am Bau, Kunstwerke und Skulpturen die per Gesetz (1% der Baukosten) an oder in öffentlichen Gebäuden umgesetzt werden müssen

Wer finanziert Kunst im öffentlichen Raum?


Kunst im öffentlichen Raum wird in der Regel von den Städten, Förderer für Kunst (Sponsoren) und teilweise von den Künstlern selbst finanziert. Der Bund hat zwar einige Fördertöpfe einreichtet, jedoch liegt die finanzielle Hauptlast meist bei den Städten.
Bei Kunst am Bau sind die Projektträger verantwortlich, die aber Zuschüsse von Bund und/oder Ländern erhalten können.

Akzeptanz der Öffentlichkeit für Kunst im öffentlichen Raum


Das ist ein sehr interessantes Thema, denn die die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist zum Großteil abhängig von der Wahrnehmung, vom Verständnis und von der Schöpfungshöhe der Kunst.

Die Allermeisten der Bürgerinnen und Bürger können ohne weitere Erklärung mit einem Kunstwerk - ob Malerei oder Skulptur nicht viel anfangen. Ob schrille, bunte Figuren, Schnörkelbrunnen mit Arabesken oder abstrakte Malerei. Nicht selten hört man ein raunen "für so ein Käse haben die Geld". Kein Wunder, wenn man die Intention des Künstlers nicht weiß oder versteht.
Mal Hand auf`s Herz, würden Sie beim Anblick bzw. Zuhören von Beuys "»Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee« " ohne weitere Erklärung wissen, was er damit sagen wollte?

Manchmal wird Kunst auch gar nicht als Kunst erkannt, wie es z.B. mit Beuys "Badewanne" im Jahre 1975 geschah. Die von Kunstsammler Lothar Schirmer für eine Wanderausstellung u.a.  zur Verfügung gestellte "Badewanne", die bei einer Tagung der SPD ausgestellt wurde, haben einige "Nichtwissende" missbraucht, um ihr Bier darin zu kühlen. Die Wanne konnte übrigens nicht wieder restauriert bzw. wieder hergestellt werden.

Daher wäre es vielerorts notwendig, PR für Kunst im öffentlichen Raum zu machen, DIe Bürgerinnen und Bürger näher an die Kunst heran zu bringen, um ein Grundverständnis zu schaffen.
So aber, bleiben viele recht interssante Kunstwerke unbeachtet, weil man nichts damit anzufangen weiß.

Es gibt aber noch andere Kunstwerke, die weniger der Erklärung bedürfen, weil Sie entweder selbsterklärend oder von der Gestaltung so geartet sind, dass sie von der breiten Öffentlichkeit einfach nur als "schönes Objekt" betrachtet werden. Wie z.B. die Hamburger "Hummel-Figuren" die quer über die Innenstadt verteilt waren. Klar, die Hamburger können mit ihrem Wasserträger Hummel natürlich geschichtlich etwas verbinden. Da bedurfte es keiner weiteren Erklärung.



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